Schwimmbadbau

In geregelten Bahnen

Normen und Regelwerke für den Schwimmbadbau

Die Auskleidung von Schwimmbädern mit keramischen Fliesen und Platten wird innerhalb des Fliesenlegerhandwerks nach wie vor als eine der Königsdisziplinen angesehen. Zwar wurde der Einsatz von Fliesen im Schwimmbadbau in den letzten Jahren von einigen Beteiligten kontrovers diskutiert, nichtsdestotrotz führt an keramischen Belägen – allen voran aus hygienischer und gestalterischer Sicht – kein Weg vorbei.

 

Mit der Zunahme des Einsatzes von Stahlbecken in jüngerer Zeit sind auch deren konstruktionsbedingte Schwächen vermehrt in das Bewusstsein von Planern und Bauherren gerückt. Für das Fliesengewerbe ist es daher essentiell, alte Verfahrensweisen zu hinterfragen und gegebenenfalls durch modernere, bewährte Techniken zu ergänzen.

 

Veröffentlichung des neuen ZDB-Merkblatts „Schwimmbadbau“

Vor diesem Hintergrund wurde das ZDB-Merkblatt „Schwimmbadbau“ im Jahr 2019 umfassend überarbeitet. Damit sollte zum einen eine Anpassung an die aktuellen Normen erfolgen, zum anderen wollte man sich auf den titelgebenden Kernbereich konzentrieren und somit Planern und ausführenden Betrieben einen übersichtlichen Leitfaden an die Hand geben.

Was sofort auffällt: Mit 18 Seiten ist das neue Merkblatt wesentlich kompakter als die Vorgängerversion aus dem Jahr 2012.

 Entfallen sind z. B. Hinweise zur Erstellung der Betonkonstruktion und zur Abdichtung von angrenzenden Duschräumen. Des Weiteren wurde das Merkblatt an die aktuellen Abdichtungsnormen DIN 18534, DIN 18535 und DIN EN 14891 angepasst.

Die wichtigsten Änderungen sind:

Mosaik erwünscht, Großformate eher nicht

Insbesondere im Privatsektor werden vermehrt großformatige Fliesen auch im Schwimmbad nachgefragt. Dies kann zu einem unerwünschten, gefährlichen Spannungsaufbau im Becken führen, der durch den kleinen Fugenanteil weiter verstärkt wird. Zudem können beim Einsatz von mineralischen Verlegewerkstoffen deutlich sichtbare, unschöne Ausblühungen in der Wasserwechselzone entstehen. Grundsätzlich sind solche Ausführungen machbar, bedürfen aber einer besonderen Planung. Das Merkblatt sieht hierzu Folgendes vor:

Schwimmbadbau abgeschlossen, jetzt bloß keine Fehler machen

Einer der größten Fehler im Schwimmbadbau passiert meistens zum Ende des Projekts – das zu frühe Befüllen des Beckens. Oft soll hier zumindest ein Teil der vorherigen Bauzeitverzögerungen wieder aufgeholt werden. Eine vollständige Aushärtung der bauchemischen Produkte ist allerdings für eine dauerhafte Konstruktion unerlässlich. Zu den Trocknungszeiten, der Erstbefüllung und der Wartung sieht das ZDB-Merkblatt vor: